Ein Leitfaden für den Social Media Dschungel
Social Media Optimierung (SMO) oder auch Social Media Marketing (SMM) ist die Zuhilfenahme von „sozialen“ Medien und Netzwerken für das Online Marketing. Ziele dieser Bemühungen sind unter anderem die Themen Markenbildung, Vermarktung und die Kommunikation mit Kunden. Das Aufstellen erfolgreicher Social Media Strategien ist inzwischen fast schon zu einer eigenen Wissenschaft geworden und ist weitaus komplexer, als man denken mag.
Mehr oder weniger hilfloses Posten oder Teilen von spontan zusammengezimmertem Content gehört der Vergangenheit an. In diesem Artikel finden Sie Anregungen und Gedanken dazu; was es alles zu beachten gilt und wie Sie sich durch den Social Media Dschungel kämpfen können.
Was ist Social Media Optimierung?
Vom Flyer zur Social Media Strategie
Die Evolution der „Werbung“
Das Smartphone ist heutzutage zum absoluten Standard geworden. Es ist der nette kleine Begleiter, dem wir uns anvertrauen und auf den wir bauen. Wir nutzen es beim Warten auf den Bus, in der Mittagspause und bei der Arbeit. Und die meiste Zeit verwenden wir es im Internet und vor allem auf sozialen Medien. Es ist kein Wunder also, dass der Löwenanteil des Traffics von mobilen Endgeräten kommt. Ob das nun eine positive oder negative Entwicklung ist, sei mal dahingestellt – es ist ganz einfach die Realität. Das digitale Zeitalter (des Web 2.0 und der Industrie 4.0) hat begonnen und die Kolosse dieser Epoche heißen Facebook, YouTube, Instagram und Co…
Aus diesem Grund kommen Print und TV Werbungen langsam aus der Mode. Netflix und Amazon Prime verdrängen immer mehr das TV-Programm und kaum noch einer beachtet Plakate oder Flyer. So bleibt Social Media eine der zukunftsorientiertesten Möglichkeiten, Nutzer da abzuholen, wo sie sich befinden. Die große Herausforderung, die sich jetzt noch stellt, ist folgende Frage: Wie erlangt man Aufmerksamkeit im Social Media Dschungel?
Social Media Storytelling
„Contagious, why things catch on” von Jonah Berger
Wie genau Social Media Storytelling funktioniert, scheint weitestgehend an ein Mysterium zu grenzen. Die Ursache: Jede Methodik oder Strategie funktioniert auf unterschiedliche Weise, bringt verschiedene Resultate. Allgemein würde ich sagen, dass man beim Storytelling die „Kraft“ einer Geschichte nutzt, um eine Botschaft weiterzuverbreiten. Hier verstrickt man die Marke, das Produkt oder die Dienstleistung mit einer besonderen Story. Ein wichtiger Aspekt des Storytellings ist, dass sich Menschen Geschichten besser merken können, als trockene Theorie und stumpfes Wissen. Ein anderer, wichtiger Aspekt ist, dass Geschichten erzählt werden können und sich somit verbreiten. Letzterer kann im Internet einen viralen Effekt auslösen.
Ein Grundsatz von Social Media Plattformen ist, dass Menschen teilen und liken, was sie „cool“, „interessant“ oder „besonders“ aussehen lässt. Kein Mensch teilt neutralen oder langweiligen Content. Die zu erzählende Story muss also einen Follower oder Fan beim Teilen „cool“ und besonders up-to-date erscheinen lassen.
Es gibt aber noch einen weiteren wichtigen Grundsatz für virales Storytelling. Und zwar muss man das Produkt (Marke/Info/Dienstleistung) so in die Story zu verpacken wissen, dass die Geschichte sich um das Produkt dreht. Das Produkt muss zu einem Hauptbestandteil der Geschichte werden. Ein wunderbares Beispiel hat hier die Firma BlendTec mit ihren „Will it blend“ Videos auf YouTube gegeben. BlendTec ist eine Mixerfirma im Hochpreissegment. Sie haben eine Videoserie auf YouTube, in welcher Sie Alltagsgegenstände (wie z.B. ein iPhone) in einem ihrer Mixer zu Pulver verarbeiten. Jeder, der diese Videos gesehen hat, wird verstehen, dass sich diese Videoserie verbreitet hat, wie ein Lauffeuer. Da die Videos so unterhaltend sind, werden sie geliked, geteilt und weiterempfohlen.
Der springende Punkt ist, dass diese Geschichte nicht ohne den Wunder-Mixer auskommt – er ist fester Bestandteil der Story BlendTecs. Wer von dieser Videoreihe erzählt, muss auch den Mixer erwähnen. So erlangt Blendtec mit jedem neuen Video massenhaft Aufmerksamkeit für ihr Produkt. Selbstverständlich kann nicht jede Firma solche Erfolge erzielen, aber mit unterhaltenden und einzigartigen „Geschichten“ kann man auch im kleinen Stil professionelles Social Media Storytelling einführen.
Social Media nach Gary Vaynerchuck
„Jab, Jab, Jab, Right Hook”
„Jab, Jab, Jab, Right Hook” ist ein Buch über Social Media Management von Gary Vaynerchuk. Vereinfacht bedeutet die Boxmetapher (Jab = Schlag mit der Führhand; Right Hook = rechter Haken) geben, geben, geben und dann um etwas bitten. Das K.O. im Boxsport steht hier für eine Conversion. Kaum ein Boxer steigt in den Ring, setzt einen rechten Haken und siegt. Es sind viele schwächere Jabs nötig und erst nach einer Weile holt man zum vernichtenden rechten Haken aus. So ist es im Social Media Ring auch. Es nützt nichts, Call-to-Actions zu posten, ohne jegliche Vorarbeit. In diesem Fall bittet man um etwas, ohne davor etwas gegeben zu haben. Nach Vaynerchuk muss man erst Fans und Follower unterhalten und mit Microinhalten füttern. Bei diesem Vorgehen gibt man so lange, bis Follower von sich aus schon etwas zurückgeben wollen. Und dann setzt man den Right Hook. Auf diese Art und Weise erhöht man die Bereitschaft der Follower/Fans auf Call-to-Actions zu reagieren.
Kontext vs. Content
Ein wichtiger Punkt, der häufig unterschätzt wird. Beim heutigen Content-Wahnsinn geht dieses Thema etwas unter. Vor der Contentproduktion muss zunächst der Kontext der Social Media Seiten für die eigene Strategie klar sein. So, wie Radiospots im TV nicht funktionieren, müssen z.B. Bilder, welche auf Facebook funktionieren, nicht automatisch auch auf Instagram oder Pinterest Gefallen finden. Jede Social Media Seite spricht ihre eigene Sprache. Diese zu verstehen, ist die Voraussetzung, um an der Konversation teilzunehmen. So funktioniert auch die Multi-Channel Strategie.